Leak Stereo 130 - Retro-Vollverstärker im HIFI-REGLER-Test (2024)

Leak Stereo 130

Mit dem Stereo-Vollverstärker Stereo 130 und einem CD-Transport CDT meldet sich die britische HiFi-Marke „Leak“ auf dem deutschen Markt zurück. Die Ursprünge des Herstellers aus Großbritannien gehen bis ins Jahr 1934 zurück. Damals zählte das Unternehmen zu den führenden und innovativsten Unterhaltungselektronik-Herstellern. Neben Lautsprechern und Röhrenverstärkern gehörten damals auch Tuner und Tonabnehmersysteme zum Portfolio. Mit den beiden neuen Komponenten Stereo 130 und CDT sollen die exzellenten akustischen Qualitäten von damals mit moderner Flexibilität und neuen Technologien kombiniert werden. Wir fokussieren in diesem Artikel den Stereo-Vollverstärker Stereo 130, der - in Silber und gegen Aufpreis mit edlen Seitenwänden aus Walnuss-Holz -erhältlich ist.

Inhalt

  • Verarbeitung und Design
  • Technik und Anschlüsse
  • Bedienung
  • Klang
  • Fazit

Verarbeitung und Design

Die zwei unterschiedlichen Design-Optionen sprechen verschiedene Zielgruppen an. Die traditionelle Nussbaum-Holzoptik überzeugt mit Retro-Charme und ist eine eindeutige Reminiszenz an die Zeiten der goldenen HiFi-Ära. Dahingegen gefällt die silberne Variante mit modernem Chic und zeitloser Eleganz, wenngleich die Bedienelemente bei beiden Varianten als Retro-Stilelement dienen. Diese sind übrigens aus Metall gefertigt und bieten eine hervorragende Haptik. Sie sind recht leichtgängig und verfügen über eine saubere Führung, lediglich die Power- und Direct-Knöpfe sind etwas einfacher gestaltet.

Beim Design stand übrigens der erste Transistor-Verstärker (Stereo 30) des Unternehmens Pate, der auf den Erfolg des revolutionären „Sandwich-Lautsprechers“ von 1961 folgte. Als eines der ersten digitalen Geräte im Portfolio läutet auch der Stereo 130 ein neues Zeitalter bei Leak ein. Das Walnussgehäuse erinnert verstärkt an den damaligen Verstärker und begeistert mit ausgezeichneter Verarbeitungsqualität. Besonders im Hinblick auf die Preisklasse wirkt die Komponente sehr exklusiv und hochwertig. Retro-Stimmung kommt übrigens auch gleich beim Auspacken des Gerätes auf, eine Bedienungsanleitung auf stilecht wirkendem, gelblichem Papier ist enthalten.

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Ein sattes Gewicht von 8 kg bringt der Stereo 130 auf die Waage, die Abmessungen sind mit 326 x 146 x 276 mm recht kompakt und so bringt man den Stereo-Verstärker problemlos in jedem HiFi-Rack unter. Die Maserung des Walnussholzes gefällt, die Kanten sind sauber verarbeitet und auch das Metallgitter obenauf perfekt integriert. Für den aufgerufenen Preis erhält man hier eine Komponente mit überdurchschnittlich hoher Material- und Verarbeitungsqualität, die auch einen Touch Noblesse versprüht.

Technik und Anschlüsse

Auf der Rückseite des Stereo 130, Variante Walnuss, ist eine silberne Aluminium-platte integriert, in der die zahlreichen Anschlüsse sitzen. Dazu zählen analoge Cinch-Eingänge (vergoldet) inklusive Phono-Input für MM-Tonabnehmer und ein Pre-Out, um den Verstärker mit einer leistungsfähigeren Endstufe zu verbinden. Daneben schließen sich Lautsprecher-Anschlüsse an, die zwar im Hinblick auf das Gesamtkonzept eher einfach ausgeführt wirken, für die Preisklasse des Verstärkers aber absolut angemessen sind. Darüber hinaus bietet der Leak-Verstärker auch digitale Schnittstellen, darunter zwei optische und einen koaxialen Digitaleingang sowie jeweils einen koaxialen und optischen Ausgang. Auch ein USB-Anschluss vom Typ USB-B ist integriert. Hier kann man direkt einen PC bzw. Mac anschließen, die Audiosignalverarbeitung inklusive D/A-Wandlung wird dann komplett vom Stereo 130 übernommen., die akustisch eher schwachen Komponenten im Computer ausgehebelt. Vorne gibt es noch einen 6,35 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer.

Für die Wandlung steht ein sehr hochwertiger ESS Sabre32 Reference vom Typ ES9018K2M zur Verfügung. Dieser bietet Signalverarbeitung mit bis zu 384 kHz/32-Bit in verlustfreiem PCM, aber auch DSD64, DSD128 und DSD256. Für hohe Flexibilität und Komfort ist auch Bluetooth mit aptX und AAC an Bord.

Für die Verwendung des Stereo 130 in Verbindung mit einem Mac wird lediglich ein entsprechendes USB-Kabel benötigt. Das Leak-Gerät kann dann in den Systemeinstellungen unter Ton für die Signalausgabe aktiviert werden. Wer die Komponente mit einem Windows PC verwendet, muss zunächst einen Treiber installieren. Dieser findet sich unter Downloads und dem Punkt Firmware auf der Hersteller-Seite. Grundsätzlich lassen sich viele Software-Player nutzen. Es empfiehlt sich aber z.B. foobar2000, denn mit einem Plugin ist hier auch SACD-Wiedergabe via DSD möglich.

Bedienung

Die zwei groß dimensionierten Drehregler direkt am Gerät dienen, wie üblich, der Einstellung der Lautstärke und der Wahl der Quelle. Dazwischen befinden sich Klangregler für Bass, Treble und Balance, wiederum zwischen Bass und Treble ist ein „Direct“-Button integriert. Abgesehen von den stationären Bedienelementen kann der Stereo 130 auch mit der mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden.

Im Vergleich mit der hohen Verarbeitungs- und Materialqualität des Basis-Gerätes muss die Fernbedienung aus Kunststoff etwas hintenanstehen. Dennoch kann die Remote mit einem sinnvollen und übersichtlichen Layout sowie Tasten mit gutem Druckpunkt überzeugen.

Klang

Ausgewogenheit ist eine große Stärke des Stereo-Vollverstärkers Leak Stereo 130. Das gesamtharmonische, balancierte Klangbild verschafft der Komponente nicht nur ein äußerst angenehmes und insbesondere stimmig wirkendes, glaubwürdiges Klangbild, sondern macht das Gerät auch flexibel bezüglich der Genre-Auswahl. Sowohl bei samtig-weichen Klassik-Arien als auch harten Electro-Beats oder rauen Punkrock-Klängen, der Stereo 130 meistert es mit Bravour. Er geht authentisch an die Sache, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt langweilig. Im Gegenteil: spritzig, dynamisch, mitreißend ist die Kulisse, die auch bei hoher Komplexität transparent und durchhörbar bleibt. Verschiede Ebenen oder unterschiedliche Instrumente differenziert der Brite exzellent und liefert auch untenrum kraftvoll nachdrückliche Bässe. Spielen wir via Bluetooth zu, kann der Stereo 130 die Unzulänglichkeiten der drahtlosen Zuspielung nicht gänzlich verbergen. Dazu ist seine Auslegung zu neutral, was natürlich wiederum auch klare Vorteile bietet. So gelingt ihm bei hochwertiger HiRes-Audio Signalzuspielung via USB eine überragende Bühnendarstellung mit ausgeprägter Räumlichkeit und Brillanz. Stimmen gelingen der Komponente ebenfalls hervorragend, viele Facetten und Details werden hier erfasst, zudem geraten die Vocals auch bei hoher Geschwindigkeit und Komplexität nicht zu stark aus dem Fokus, wie einige harte Punk-Songs beweisen.

Der Leak Stereo 130 erweist sich als außerordentlich pegelfest und kann auch mit nicht allzu üppig bemessen Standlautsprechern hervorragend kombiniert werden. Die 2 x 65 Watt RMS an 4 Ohm scheint das Gerät also auch abrufen zu können. Ein wenig aufpassen sollte man aber dennoch, denn die erwähnte Brillanz führt, dreht man den Lautstärkeregler bis hin in Richtung Extrembereich, in höheren Tonlagen zu einer recht direkten Darbietung, die für zart besaitete Hörer vereinzelt etwas zu viel des Guten sein kann. Bleibt man bei moderater Lautstärke und übertreibt es nicht, selbst wenn man mal etwas höheren Pegel fährt, bleibt die tonale Veränderung aber nahezu komplett aus. Begeistert hat uns auch die räumliche Auflösung und das damit sehr authentisch, plastisch wirkende Gesamtbild, dass auch mit einer hohen atmosphärischen Dichte überzeugt.

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Fazit

Retro-Charme oder zeitlose Eleganz - der Leak Stereo 130 nimmt aus optischer Sicht direkt zwei Zielgruppen in den Fokus und ist tatsächlich in der Lage, anspruchsvolle Anwender beider Kundenkreise zu überzeugen. Eine exzellente Material- und Verarbeitungsqualität wird ebenfalls geboten, darüber hinaus präsentiert sich der Stereo-Vollverstärker sehr flexibel. Das wird mit dem exzellenten D/A-Wandler von ESS ebenso zum Ausdruck gebracht wie mit der Integration von Bluetooth inklusive aptX. Akustisch weiß der Brite ebenfalls, nahezu ohne Unterlass, zu überzeugen und etabliert sich im Preisbereich zwischen 800 und 900 Euro als echter Volltreffer.

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Preisklasse: MITTELKLASSE

Pro und Kontra

  • Hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Exzellente Material- und Verarbeitungsqualität
  • Ausgezeichneter D/A-Wandler
  • Edle Optik
  • USB DAC
  • Bluetooth inkl. aptX
  • Fernbedienung recht einfach gehalten

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